Kronacher Freischießen 2024

Kronacher Freischießen findet vom Donnerstag, 08. August 2024 bis Sonntag, 18. August 2024 auf dem Hofwiese statt.

Die Schützengesellschaft Kronach zählt zu den ältesten ihrer Art in Deutschland. Die ersten Aufzeichnungen des Deutschen Schützenbundes datieren auf das Jahr 1344. In den erhaltenen Unterlagen der Stadt Kronach werden vier „Stadtschützen“ erwähnt, die bereits im 14. Jahrhundert zu Schießwettbewerben nach Bamberg und Coburg reisten und dafür von der Stadt entlohnt wurden. Die Schützengesellschaft Kronach beherbergt eine beeindruckende Sammlung alter Schützenscheiben, von denen die ältesten aus dem Jahr 1720 stammen. Einige dieser historischen Stücke sind im Deutschen Schützenmuseum im Schloss Callenberg bei Coburg ausgestellt, während andere zeitweise an verschiedene Museen Deutschlands ausgeliehen wurden, um das Schützenwesen zu präsentieren.

Ein bedeutendes Symbol der Gesellschaft ist die Königskette, deren älteste datierte Klippe aus dem Jahr 1565 stammt. Aufgrund der Vielzahl der Klippen wurde die Kette im Laufe der Zeit zu schwer und zu wertvoll, um getragen zu werden. Daher wird seit 1951 eine neue Königskette mit Klippen ab diesem Jahr bei den Schützenauszügen getragen.

Eng mit der Schützengesellschaft verbunden ist das Kronacher Freischießen, eines der ältesten und größten Volksfeste in Franken. Seit 1588 findet es statt und hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen erlebt. Anstelle der früher üblichen einfachen Reisighütten wurden 1910 feste Bierhütten errichtet. Die beiden heute bestehenden Bierhallen wurden in den Jahren 1971 und 1972 gebaut und in den letzten Jahren um einen Außenbereich erweitert.

Ein fester Bestandteil des Freischießens sind die Militärkapellen, die im Musikpavillon auftreten. Die erste nachweisbare Kapelle war 1858 die Königlich Bayerische Landwehr-Regimentsmusik Würzburg. Der Schützenauszug, der am ersten Freischießen-Sonntag vom Rathaus zur Hofwiese zieht, ist ebenfalls eine langjährige Tradition und lockt jedes Jahr Tausende von Zuschauern an. Mindestens seit 1868 findet dieser Auszug statt.

Eine besondere Attraktion des Freischießens ist der Kinderzug, an dem über 1500 Kinder in etwa 50 Gruppen und Wägen sowie mehreren Musikkapellen vom Rathaus zur Hofwiese ziehen. Die Kinder nehmen anschließend mit Begeisterung am Armbrustschießen auf Adler und Schwan teil, bei dem attraktive Preise zu gewinnen sind. Die Kinder von Mitgliedern der Schützengesellschaft schießen dabei um die Würde des Vogelkönigs und der Schwanenkönigin. Die Tradition des Kinderzugs reicht bis ins Jahr 1928 zurück, als die Jungen auf den Adler schossen, während die Mädchen seit 1987 auf den Schwan zielen.

Die SG Kronach legt großen Wert auf sportliches Schießen. Bereits 1497 wurde eine „Schießstätte auf der Hofwiese“ erwähnt, die bis 1874 von den Bürgern der Stadt und der Besatzung auf der Festung Rosenberg genutzt wurde. Nach der Zerstörung aller Schießanlagen im Jahr 1945 beschloss die Gesellschaft 1948 ihre Wiederfortführung, und ab 1950 wurden die Schießstände nach und nach wieder aufgebaut. Seit 1951 ist der Schießbetrieb mit Luftgewehr wieder erlaubt. Die SG Kronach betreibt derzeit 4 Schießstände à 100 Meter, 5 Stände à 50 Meter, 5 Pistolenstände à 25 Meter sowie je 2 Stände für die „Laufende Scheibe“ auf 50 und 10 Meter sowie 18 Luftgewehrstände.

Die Mitglieder der SG Kronach haben seit 1959 zahlreiche deutsche Mannschafts- und Einzelmeisterschaften gewonnen und dabei neue Rekorde aufgestellt. Sie haben auch an internationalen Wettbewerben teilgenommen und dabei bedeutende Erfolge erzielt. Verschiedene Schützen der SG Kronach waren Teil der deutschen Nationalmannschaften, die bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie den Olympischen Spielen Medaillen gewonnen haben. Die SG Kronach hat eine lange Geschichte des Erfolgs im Schießsport und bleibt eine bedeutende Institution innerhalb der deutschen Schützenwelt.