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Lullusfest Bad Hersfeld 2024

Lullusfest Bad Hersfeld 2024

Alle Angaben ohne Gewähr. Bilder dienen nur zur Veranschaulichung.

Das Lullusfest Bad Hersfeld findet vom Montag, 14. Oktober 2024 bis Montag, 21. Oktober 2024 auf dem Festplatz statt.

Das Lullusfest, bekannt als das älteste Volksfest Deutschlands, erinnert an Erzbischof Lull (710–786), den Gründer Bad Hersfelds und Schüler des heiligen Bonifatius. Das Fest wurde erstmals im Jahr 852 gefeiert und findet seitdem jährlich in der Woche um den Todestag des „Heiligen Lullus“ am 16. Oktober statt.

Andere Quellen weisen darauf hin, dass das Liborifest in Paderborn als das älteste Volksfest Deutschlands betrachtet werden kann, da es auf ein Ereignis im Jahr 836 zurückgeführt wird. Dieses Fest wurde seit dem 9. Jahrhundert abgehalten, hat jedoch im Laufe der Zeit seinen Namen und seinen Standort geändert. Die Wurzeln der Liborikirmes reichen zurück auf den im Jahr 1521 ins Leben gerufenen "Magdalenenmarkt".

Ein zentrales Ritual des Festes ist das feierliche Anzünden des Lullusfeuers auf dem Marktplatz, ein Brauch, der auf das Mittelalter zurückgeht. Das „Fierche“ symbolisiert die „Lullusfreiheit“, die für die Dauer des Festes eine Befreiung von gemeindlichen Abgaben gewährte.

Eine Besonderheit des Lullusfestes ist sein Beginn: Es startet als einziges Volksfest Deutschlands an einem Montag. Für die Einwohner von Bad Hersfeld markiert das Fest den Beginn eines „neuen“ Jahres, das sogenannte „Lollsjahr“, was die tiefe Verbundenheit der Bevölkerung mit ihrem Heimatfest ausdrückt.

Das Lullusfest zeichnet sich durch seine lange Tradition, die starke Identifikation der Bürger mit der Veranstaltung und die vielfältigen Attraktionen der Schausteller aus.

Anfahrt und Anreise

Geschichte

Das Lullusfest, benannt nach Erzbischof Lullus von Mainz, der Nachfolger des heiligen Bonifatius auf dem Mainzer Bischofsstuhl war, ist das älteste Volksfest Deutschlands. Lullus gründete um 769 das Benediktinerkloster in Bad Hersfeld und starb dort am 16. Oktober 786 im Alter von 80 Jahren.

Die karolingische Säulenbasilika in Bad Hersfeld wurde am 7. April 852 geweiht. Im selben Jahr, am 16. Oktober, wurden Lullus, Wigbert und Witta in einer Prozession feierlich in diese neue Basilika umgebettet, was zu einem jährlichen Kirchenfest führte. Viele Gläubige pilgerten an diesem Tag zu den Heiligengräbern, begleitet vom Glockenläuten der ganzen Stadt. Ab 1038 wurde auch die Lullusglocke zum Läuten verwendet.

Mit den zahlreichen Pilgern kamen Kaufleute, Krämer und Schausteller, die für deren Versorgung sorgten. Bereits um 1373 wurde der Markt auf drei Tage verlängert, von montags 12:00 Uhr bis donnerstags 1:00 Uhr. Mit der Reformation verschwand das Kirchenfest allmählich, der Jahrmarkt blieb jedoch bestehen. Die Glocken signalisierten montags um 12:00 Uhr die „Lullusfreiheit“, welche den Händlern erlaubte, ihre Waren ohne städtische Abgaben zu verkaufen. Dieser Markt bot eine breite Palette an Waren wie Stoffe, Strickwaren, Hüte, Uhren und optische Geräte sowie landwirtschaftliche Produkte.

Ab 1911 wurde der Markt, als „Dippenmarkt“ bekannt, auf die ganze Woche verlängert und 1925 kam ein verkaufsoffener Sonntag hinzu. Im 19. Jahrhundert wurden Vergnügungs- und Fahrgeschäfte zunehmend Teil des Marktes. Mit der Zunahme der Einzelhändler und später Kaufhäuser, die das ganze Jahr über Waren anboten, verschob sich der Fokus des Marktes immer mehr hin zu einem Volksfest mit vielen Fahrgeschäften und Vergnügungsangeboten.

Das Lullusfest hat sich zu einem großen Volksfest entwickelt, das bis heute gefeiert wird. Im Jahr 2018 zog das Fest mit insgesamt 530.000 Besuchern die bisher höchste Besucherzahl an.

Information

Das Lullusfeuer und die Lullushütte

Das Lullusfeuer (Fierche) und das Aufstellen einer Holzhütte sind zentrale Traditionen des Lullusfestes, deren Ursprünge bis in die Zeit des Kirchenfestes zurückreichen. Die Holzhütte wurde ursprünglich für Pilger errichtet, die keine Unterkunft in der Stadt fanden und am Feuer mit Nahrung versorgt wurden. Es gibt jedoch auch andere mögliche Erklärungen für den Ursprung des Feuers und der Hütte. Eine Theorie besagt, dass das Feuer mit der ersten Holzkirche in Verbindung stand. Eine weitere mögliche Erklärung ist, dass das Feuer als Signal für vertriebene Christen aus dem nahegelegenen Grenzgebiet zu den heidnischen Thüringern und Sachsen diente. Diese suchten Schutz beim Kloster und fanden in der Hütte Unterkunft.

Tradition und Veränderung

Das Entzünden des Feuers wird seit 1926 von einem Wechselspruch begleitet. Diese Tradition wurde auf Anregung von Wilhelm Neuhaus eingeführt und prägt seitdem die feierliche Eröffnung des Lullusfestes. Ursprünglich brannte das Feuer von Montagmittag bis Donnerstagmitternacht. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurde das Löschen des Feuers um sechs Stunden auf 18 Uhr vorverlegt. Im Jahr 1986 verlegte der amtierende Bürgermeister Hartmut H. Boehmer das Löschen des Feuers auf den Sonntag.

Besondere Vorkommnisse

Bis 1932 wurde das Feuer still begraben. Die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 führte dazu, dass der Rummel um den Marktplatz ausfiel. Stattdessen wurde das Lullusfeuer in Form eines technischen Feuers auf dem Kirchturm am Montag, den 12. Oktober um 12 Uhr entzündet und brannte bis Freitag, den 16. Oktober um 18 Uhr. Bekannte Symbole und Sprüche rund um das Fest wurden auf den Kirchturm projiziert. Auch im Jahr 2021 wurde das Lullusfest abgesagt, jedoch wurde in der Feuergrube ein symbolisches Lullusfeuer entzündet und einige Schausteller waren zugelassen.

Rückkehr zur Normalität

Im Jahr 2022 fand das Lullusfest wieder wie gewohnt statt. Der amtierende Bürgermeister Thomas Fehling bezeichnete den Eröffnungstag, an dem knapp 120.000 Besucher gezählt wurden, als den "besten Lollsmontag aller Zeiten".

Das Lullusfest bleibt ein bedeutendes Volksfest, das seine historische Bedeutung und traditionellen Wurzeln bewahrt, während es sich gleichzeitig den modernen Gegebenheiten anpasst.

Veranstalter

  • Tourist-Information Bad Hersfeld
  • Am Markt 1, 36251 Bad Hersfeld

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